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Rezension: Vortex - Der Tag, an dem die Welt zerriss

Hey!

 

Vortex ist eine der Neuerscheinungen, auf die ich schon seit 2019 gespannt war. Dank Netgalley und dem Fischer Verlag konnte ich dieses heißersehnte Buch schon im Februar genießen! Was sich aber auch als Herausforderung herausgestellt hat, denn am liebsten hätte ich meine Gedanken zu diesem Buch sofort mit der ganzen Welt geteilt.

Aber jetzt, da es erschienen ist, kann ich es endlich tun.

 

Viel Spaß bei der Rezension :)


 

Steckbrief:

 

Titel: Vortex, der Tag an dem die Welt zerriss

Autorin: Anna Benning

Seiten: 496

Erscheinungsdatum: 4. März 2020

Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren

Preis: 14,99€ (Kindle); 17,00€ (Gebundenes Buch)

Verlag: Fischer KJB

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Für Elaine ist es der wichtigste Tag ihres Lebens: In Neu London findet das spektakuläre Vortexrennen statt, und sie ist eine der Auserwählten. Hunderte Jugendliche jagen bei dem Wettkampf um den Globus – doch nicht zu Fuß. Sie springen in die Energiewirbel, die die Welt vor Jahrzehnten beinahe zerstört haben. Der Sprung in einen Vortex ist lebensgefährlich, doch gelingt er, bringt er einen wie ein geheimes Portal in Sekunden von einem Ort zum anderen. Elaine will das Rennen um jeden Preis gewinnen. Doch mitten im Vortex erwacht eine Macht in ihr, die die Welt erneut erschüttern könnte. Und der Einzige, der Elaine nun zur Seite stehen kann, ist ein Junge, der nichts mit ihr zu tun haben will …


Das Cover ist absolut traumhaft!

Auf den ersten Blick sieht man das Profil eines Mädchens, das unglaublich gut gezeichnet worden ist, erst später bemerkt man, dass sich das Gesicht in einem Vortex befindet.

Diese Farbkombination von lila, türkis und blau harmonieren perfekt miteinander und passen auch zu den Vortexen im Buch. Zufälligerweise sind es auch meine Lieblingsfarben, vielleicht liebe ich das Cover deswegen so sehr.

Im Farbstrudel kann man auch eine weiße Skyline erkennen, wahrscheinlich soll das Neu London - das Hauptsetting des Buches - sein.

Was mir so sehr daran gefällt ist, dass man ewig lang auf das Cover starren kann und immer wieder entdeckt man ein neues Detail. Auch kann man sofort erkennen, dass es ein Sci-Fi Buch ist - und das, ohne den Inhalt vorher gelesen zu haben.


  • Elaine: ist unsere Protagonistin und hat ein klares Ziel: Sie möchte Läuferin werden, um Leute beschützen zu können. Obwohl sie so ehrgeizig ist, gibt sie sich immer mit dem zweiten Platz zufrieden, denn sie möchte keine Aufmerksamkeit erregen. Elaine ist zwar schlau, tut aber Dinge oft unüberlegt, was die Geschichte in verschiedene Richtungen lenkt und voranbringt.
  • Luka: ist der beste Freund und der Adoptivbruder von Elaine. Gemeinsam haben sie sich früher hinausgeschlichen, um die abgesperrten Teile Londons zu erkunden. Er ist leidenschaftlich, hitzköpfig und kommt bei den Frauen im Kuratorium gut an.
  • Holden: ist immer der Beste, in allem was er tut. Er besitzt kein natürliches Talent wie Elaine, bei ihm ist das meiste durch hartes Training erarbeitet. Sein Vater - und in gewisser Weise auch die Bevölkerung von Neu London - erwartet, dass sein Sohn überall gewinnt.
  • Bale: kommt erst etwas später im Buch vor, spielt aber eine wichtige Rolle. Er ist immer ernst oder gestresst, denn er arbeitet viel zu viel und stellt das auch über Schlaf. Bale mag es generell nicht zu reden und schon gar nicht über ihn selbst oder über seine Vergangenheit. Dieser Typ ist ein echtes Rätsel, das in dem Buch Stück für Stück gelöst wird.
  • Andere Charaktere: Ein Problem hatte ich mit Mia, einer Kollegin von Elaine. Sie ist richtig unsympathisch, ich weiß auch, dass das so gewollt war, aber trotzdem fehlt mir bei ihr die Hintergrundgeschichte und die Tiefe. Ansonsten sind auch die Nebencharaktere gut durchdacht und wichtig für die Entwicklung der Geschichte/Charaktere.

Eins, was die Autorin richtig gut kann, ist das World-Building.

Schon am Anfang als Neu London - die Stadt, in der Elaine aufgewachsen ist und trainiert hat - beschrieben wurde, konnte ich mir alles perfekt im Kopf vorstellen. Anna Benning achtet beim Beschreiben der Orte zwar auch auf Details, bleibt aber beim Wesentlichen und schweift nicht ab.

Das zweite Setting, ein Städtchen in Nordkanada, wurde meiner Meinung nach noch besser beschrieben! Unglaublich kreativ und magisch.


 

"Wir werden zu spät kommen!", rief ich über meine Schulter und wühlte weiter in der Eigentumskiste, die Luka wohl das letzte Mal vor fünf Jahren sortiert hatte.

 

Das Buch beginnt mit einem Auszug aus dem Handbuch der Anwärter, der erklärt, wie wichtig das Rennen für die Zukunft der Läufer ist... und gleich darauf ist eine Szene, in der die Hauptcharakterin und Luka fast zu spät kommen. Na toll! Da fiebert man ja schon ab der ersten Seite mit und sorgt sich um die Charaktere!


Wie vorhin schon erwähnt, kann die Autorin unglaublich gut beschreiben. Und das gilt nicht nur für Settings - nein, auch die neuen Technologien waren sofort verständlich und logisch. Die Geschichte und das Wissen über die Welt baut sich langsam auf, es gibt keine große "Informationsflut" wie das bei manchen Fantasyschinken so der Fall ist. Dadurch, dass alles Stück für Stück erklärt wird, kann man sich die Informationen besser behalten.

Ich konnte das Buch sehr schnell lesen, was zwar auch an der immer herrschenden Spannung lag, aber Anna Bennings Schreibstil ist unglaublich flüssig und ihre Wortwahl ist leicht zu verstehen.



  • Besonders hat mir gefallen, dass Kleinigkeiten vom Anfang am Schluss relevant sind. Das passt natürlich zu dem Zeit-Thema und ist ein weiterer Beweis, dass alles vorherbestimmt ist, es sorgt aber auch dafür, dass sich die Geschichte vollständig anfühlt.
  • Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass mir am Anfang zu viel Teenie-Drama war. Ansonsten benehmen sich die Charaktere doch so erwachsen - also warum streiten sie sich wie kleine Kindergartenkinder und finden Drama, wo es kein Drama gibt? Es kam zwar nur am Anfang vor, war aber kein schöner erster Eindruck. Es wird besser, ich verspreche es!
  • Das Buch hat sehr überraschende Fantasy-Elemente. Wenn man sich die Inhaltsangabe durchliest, denkt man, dass "Vortex - der Tag, an dem die Welt zerriss" ein ganz "normaler" Jugend-Science-Fiction Roman ist - aber nein! Die vier Elemente spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in der Geschichte. Ich persönlich bin kein High-Fantasy Fan, hier war es aber akzeptabel. Allerdings waren diese magischen Fähigkeiten im Vergleich zum Rest unzureichend erklärt.

Negativ ist mir nur aufgefallen, dass manche Nebencharaktere und Antagonisten nicht viel Tiefe haben und dass der Anfang des Buches zu viel Teenie-Drama beinhaltet. Allerdings ist das meckern auf hohem Niveau!

Das Buch ist eine absolute Empfehlung, vor allem für Leute, die gerne Science Fiction und Fantasy lesen. Es enthält viel Spannung und gemischt mit dem flüssigen Schreibstil der Autorin fliegt man regelrecht über die Seiten.

"Vortex - der Tag, an dem die Welt zerriss" ist eine lesenswerte Geschichte, die frischen Wind auf dem Buchmarkt bringt. Für die fünf Sterne hat es dann doch nicht ganz gereicht, es ist aber sehr nah dran!

4 Sterne.

★★★★☆